Enricos Reisenotizen
Fuchs, Du hast die Gans gestohlen …
Und weil der Fuchs eben auch weiß, was gut ist, hat er sich heuer mit seinem Freund, dem Marder ein paar burgenländische Weidegänse geholt …
Aber keine Angst, noch erfreuen sich genügend Gänse ihres Lebens auf grünen Wiesen und im – mit Stroh ausgelegten, Stall. Martini und auch die vielen Fest davor sollten gerettet sein: Es ist wieder Gansl-Zeit im Burgenland.
Der Herbst ist eine der schönsten kulinarischen Zeiten im Jahreslauf: Die Ernte ist oder wird gerade eingebracht, die Blätter der Bäume verfärben sich, sodass der Laubwald in vielen Farben glänzt, und – obwohl dieses Jahr die Hitze und Dürre große Schäden angerichtet hat – es gibt Obst und Gemüse in all seinen Variationen. Und es ist die Zeit von Sturm, Staubingen, neuen Wein und – dem Gänsebraten.
Der ist mir zwar kurzzeitig vergangen: Die Qualen der gestopften Gänse haben nicht nur mich dazu gebracht, in der Zwischenzeit keine Gänseleber mehr zu essen. Zumindest nicht aus jenen Ländern, in denen das Stopfen noch erlaubt ist (Frankreich, Ungarn und Slowakei).
Und dann hab ich auf Facebook auch noch die Bilder der lebend gerupften Gänse gesehen. Tut einem fast am eigenen Körper weh, wenn man das sieht. Damit war klar – Gänsebraten wird in diesem Haus abgeschafft.
Doch bei der Pressekonferenz anlässlich „Gans Burgenland" habe ich dann gesehen, dass es anders geht. Der Burgenland Tourismus lud nach Oggau in einen „Gänsestall", wahrscheinlich um uns auch die Bekanntschaft mit der burgenländischen Weidegans zu ermöglichen. Und der scheint es augenscheinlich gut zu gehen, wenn nicht gerade Fuchs oder Marder in ihren Stall einbrechen und sich schnell eine holen.
Die Tiere schnatterten vor sich hin und waren natürlich ob der Menge an Besuch schon ziemlich aufgeregt. Vor allem als sich dann noch die Prominenz aus Politik und Tourismus zu ihnen auf die Weide gesellte. Aber sonst scheint es ihnen recht gut zu gehen – in ihrem Leben. Sie haben alle Federn, genügend Auslauf und wenn auch – wie früher der Gänseteich in Oggau fehlt – stehen doch ein paar Kinderschwimmbecken für sie bereit. Nicht so schön wie ein Teich, aber immerhin. Sie dürfen länger leben als ihre „Zuchtschwestern – die Mastgänse" (28 Wochen anstatt 12), werden nicht gerupft und nicht gestopft, können das Grün der Weide fressen oder Getreide. Ja, auch sie landen in der Pfanne, aber immerhin war ihr Leben davor eigentlich ganz gansgerecht.
Natürlich ist dadurch der Preis höher, aber auch der Geschmack besser, das Fleisch ist zarter und die Gans „geht in der Pfanne nicht so ein", sondern bleibt in ihrer Größe fast vollständig erhalten.
Apropos Pfanne: Nun wären wir wieder beim Genussfestival rund um die Gans im Burgenland. Es gibt an die 30 verschiedene Angebote und Veranstaltungen rund um die Gans und acht burgenländische Gemeinden bieten sogar richtige Kulinarikfestivals rund um das Federvieh.
Heuer erstmals mit dabei ist Podersdorf, das einen ganz besonderen Gänsemarsch durch den Ort anbietet. Aber auch Oggau, Bad Tatzmannsdorf, Pamhagen, Rust, Bad Sauerbrunn, St. Martin an der Raab und Markt St. Martin sollte man nicht vergessen. Es ist sicher bei einem dieser Feste etwas für Euch dabei.
Weitere Informationen findet ihr auf der Veranstaltungsseite von askEnrico und natürlich auf der Burgenland-Seite https://www.burgenland.info/de/aktivitaeten/wein-kulinarik/gans-burgenland/genussfeste.html
Wer sich für seine Feier eine österreichische Weidegans holen möchte, kann sich auf https://www.weidegans.at/ nach seinem regionalen Gansl erkundigen.
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