Enricos Reisenotizen
Eine kulinarische Tour durch den Wiener Naschmarkt
Als Wienerin kenne ich natürlich den Wiener Naschmarkt und seine Vorteile (man kann Lebensmittel aus aller Herren Länder kaufen) und seine Nachteile (es hat halt alles seinen Preis). Dennoch die kulinarische Tour von GTour Genusstouren hat auch mir einiges Neues gezeigt…
Es war ein Geschenk an uns (meiner besten besseren Hälfte und mir) von meiner Tochter zu Weihnachten. Sie weiß, dass sie mit Kulinarik und ein bisschen Sightseeing bei uns fast immer richtig liegt. Die Buchung mit Jolly Days (die als Vermittler auftraten) war zwar ein bissl kompliziert, aber mit vereinten Kräften und einigen Telefonaten haben der Veranstalter und ich auch das geschafft. Gut – der Start der Tour war dann nicht, wie von uns ursprünglich geplant, 10 Uhr, aber im Rückblick war es sehr gut so: Der Markt war noch nicht so überlaufen und es war auch noch nicht so heiß. 1:0 also für die Genusstouren ….
Treffpunkt war das Marktamt bei der Kettenbrückengasse. Da diese U-Bahnstation im Moment wegen Renovierung gesperrt ist, sind wir einfach am Karlsplatz ausgestiegen und schon einmal durch den Naschmarkt zum Treffpunkt spaziert. 3,5 Stunden sollte diese Tour dauern? Ob das klappen würde? Sind wir doch in 10 Minuten von einem Ende (fast) bis zum anderen Ende gekommen….
Ich bin natürlich auch gleich begeistert vom neu renovierten Gebäude und muss Schmuck und Eingang des Marktamts auf Film bzw. SD-Card bannen.
Dann kommt auch schon unsere Führerin und die Tour beginnt nach einer kurzen Einführung über die Geschichte des Marktes (einiges darüber könnt ihr auch auf askEnrico im Wien-Artikel nachlesen, einfach scrollen) geht es zum Bauernmarkt und gleich zur ersten Kostprobe: Honig ist angesagt.
Wir testen Lindenhonig, Kastanienhonig und noch einen Lärchenhonig. Mein Favorit ist eindeutig der Lindenhonig, aber im Moment ist meine Vorratskammer voll – also weiter.
Am nächsten Stand mit Trockenfrüchten und Nüssen fasziniert eine „Blüte" in einem mit Wasser gefüllten Glas. Auch hier dürfen wir wieder probieren – und die einhellige Meinung aller Teilnehmer: So gute Trockenfrüchte haben wir noch nie gegessen.
Also wird fleißig eingekauft: Die Blüte (Hibiskus), Mango und Ananas schaffen es auch bei uns in ein Säckchen, das wir mit nach Hause nehmen. Gut, dass man als Tourteilnehmer auch noch Rabatt erhält.
Bevor wir uns eher orientalischen Geschmäckern zuwenden, entdecke ich diese Tafel:
Also ja nicht alles angrapschen bei eurem nächsten Besuch :-)
Die Vielfalt des Naschmarktangebots ist jetzt so richtig zu sehen: verschieden gefüllte kleine Paprika, Oliven, eingelegte Garnelen, Sardinen, Rollmöpse, Schinken aus Italien, Salami und andere Wurstspezialitäten, Humus, Aufstriche, unterschiedlich gefüllte Ravioli und andere Teigtaschen.
Dies ist der Teil vom Naschmarkt, in dem man mir immer die Geldbörse wegnehmen sollte. Hier könnte ich einfach alles kaufen.
Jetzt gibt es die Gewürze Ras el Harout und Zatar zu verkosten, einen ausgezeichneter Schafkäse mit einem ebensolchen ein wenig scharfen Gewürz, Sesambrötchen, Salzmandel, Oliven und verschiedene Aufstriche und Falafel. Ein Traum, hier könnte ich gleich länger bleiben. Aber es soll ja nur eine Geschmacksprobe sein…
Schon legen wir den nächsten Stop bei einem Thailändischen Geschäft ein, bekommen einen Tipp für Kokosmilch und Curry, aber auch über die verschiedenen Sojasaucen, verkosten ein hausgemachtes Samosa und ich stelle wieder einmal fest, dass ich mit scharfen Saucen einfach aufpassen muss.
Die Füllung des Samosas ist schon scharf genüg, aber sehr köstlich. Natürlich muss zumindest noch die Kokosmilch für das nächste Curry mit, draußen bewundern wir noch die verschiedenen Früchte und lassen uns die Unterschiede erklären – dann geht es schon wieder weiter.
Wir machen wieder Halt, probieren einen gefüllten kleinen Kürbispaprika und eine Scheibe Wurst und stillen unseren Durst mit einem „rauchenden" Getränk.
Auch Käsefreunde werden am Naschmarkt so gut wie alles finden, was ihr Herz begehrt.
Dieser Stand war dann unser nächster Halt – und auch hier musste ich mich sehr zurückhalten, um nicht von überall ein Stückchen mitzunehmen.
Gewürze aus aller Herren Länder gibt es dann am nächsten Stand. Auch hier lautet die Devise: Nicht den ganzen Stand kaufen.
Die nächste Station bietet dann etwas gänzliche Neues für mich: Der Insektentrend ist nun auch am Naschmarkt angekommen und wir dürfen Maden (?) – na auf jeden Fall Würmer - und Heimchen probieren.
Ich schau mir die Dinger 3x an, ob sie wirklich nicht leben bevor ich sie in den Mund stecke. Geschmack? Naja, irgendwie wie die Verpackung der Burger bei McDonalds – also sehr neutral. Ein bisschen crunchy.
Also ehrlich gesagt: Ich brauch das nicht, ich sehne mich wieder zu den Vorspeisen und Prsut von vorhin zurück. Aber wem es schmeckt, bitte …
Jetzt muss noch eine gute Nachspeise her und dafür ist am Naschmarkt natürlich auch gesorgt: sogar Zotter Schokolade, Liköre und einiges anderes Süßes gibt es - und dann folgt der letzte Stopp in der Kurkonditorei Oberlaa.
Jeder Teilnehmer darf sich noch zum Abschluss eine Makrone aussuchen – natürlich schmeckt auch die hervorragend und allein der Blick in die Vitrine der Konditorei lässt schon mein Hüftgold wachsen.
Überrascht stellen wir fest, dass wirklich die dreieinhalb Stunden vorbei sind.
Mit den Infos über die verschiedenen Gewürze, Obst, Gemüse geht die Zeit schneller und kurzweiliger vorbei als ich dachte. Einige Hintergrundinfos über die Besitzverhältnisse am Markt, die Schwierigkeiten und auch die Erfolge waren auch dabei.
Fazit: so ein Rundgang durch den Markt lohnt sich. Nicht nur, aber auch, weil man viele Köstlichkeiten probiert, die einem vielleicht so gar nicht in die Augen stechen würden. Und ein bisschen Klatsch und Tratsch ist auch dabei…
Related Posts
By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to http://reisenotizen.ask-enrico.com/