Enricos Reisenotizen
Das Land des Lächelns
Das jüngste Bundesland Österreichs begeistert nicht nur mit Wein und Kulinarik, vielen Sonnentagen, dem Nationalpark rund um den Neusiedlersee, sondern auch mit der größten Operettenbühne Europas. Und heuer wird noch mehr gelächelt….
Operette in Mörbisch ist immer etwas Besonderes: Allein schon der Ausblick auf den See, die Stimmung und das Licht, wenn die Sonne untergeht und sich die Dämmerung über die Bühne senkt – und natürlich auch der Ansturm der Gelsen sind immer wieder ein besonderes Erlebnis.
Aber auch Bühnenbild, tolle Kostüme und ausgezeichnete Stimmen und ein ebensolches Orchester zeichnen die Seefestspiele aus. Hatte im Vorjahr noch die größte Geige der Welt die Besucher beeindruckt, so ist es heuer sicher der Drache, der sogar Feuer speien kann.
Das Land des Lächelns
Heuer wird – nach der Pause – auch viel Exotisches geboten – und wir waren bei der Generalprobe mit dabei.
Wird man am Anfang noch vom Calafati im Prater begrüßt, wo Lisa ihr Pferderennen gewinnt, kommt bald nach der Pause dann im Land des Lächelns der große Drache ins Spiel, der mich heuer noch mehr begeistert als die Geige des letzten Jahres. Auch die Lichtgestaltung der Bühne hat mir heuer wahnsinnig gut gefallen – unwahrscheinlich in welche Farben sich allein der Drache verwandeln kann, wie er mit den Augen rollt – ein Schauspiel.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass sich Herr Lugner anscheinend ins Bühnenbild eingekauft hat – jedenfalls ist mir der Schriftzug der Lugner City in der „Prater Dekoration" doch gleich ins Auge gesprungen. Ich hoffe, der Beitrag war stattlich und es hat sich für alle ausgezahlt.
Nach 18 Jahren kehrt damit Das Land des Lächelns von Franz Lehár wieder auf die Seebühne nach Mörbisch zurück und bringt Direktor Peter Edelmann, der – wie in Mörbisch üblich – vor der Vorstellung die Gäste begrüßt und dann geht es schon los. Das Wetter hält, auch wenn sich wieder ein paar dunkle Wolken am Himmel zeigen. Und auch die berühmten Gelsen ziehen sich nach einem kurzen Angriff zu Beginn des Stücks zurück.
Die Geschichte des Stücks ist rasch erzählt: die – für damalige Verhältnisse – emanzipierte Lisa verliebt sich in einen chinesischen Prinz, der als Diplomat in Wien weilt, aber in seiner Heimat zum Ministerpräsidenten ernannt wird und heimkehren muss. Lisa, ebenfalls aus besten adeligen Kreisen stammend, schlägt das Heiratsangebot von ihrem ganz ergebenen Gustl aus und reist mit Prinz Sou-Chong in seine Heimat. Hier allerdings muss sich nicht nur sie, sondern auch der Prinz dem Regiment der Tradition und strengen Sitten des Onkels Tschang beugen.
Als Sou-Chong gezwungen wird, noch weitere vier Frauen zu Gemahlinnen zu nehmen, beschließt Lisa enttäuscht mit dem ihr nachgereisten Gustl China und ihren Prinzen zu verlassen.
Bühnenbild, Lichtgestaltung und Kostüme habe ich ja bereits begeistert erwähnt, aber auch die Stimmen, allen voran Elissa Huber als Lisa, Won Whi Choi als Prinz Sou-Chong, Maximilian Mayer als Graf Gustav von Pottenstein muss man einfach erwähnen. Wobei – eigentlich unfair – es waren alle in bester stimmlicher Disposition.
Einen besonderen Szenenapplaus erhielt Harald Serafin, der als Obereunuch nicht nur sich selbst auf die Schippe nahm und damit die Lacher ganz auf seiner Seite hatte.
Natürlich haben wir – und ich denke fast alle im Publikum auf die großen Melodien der Operette gewartet: Wer kennt sie nicht? „Dein ist mein ganzes Herz" und „Immer nur lächeln" sind und waren auch hier eben die großen Momente in dieser Operette. Teilweise wurden die beiden Klassiker sogar vom Publikum mitgesummt und mitgesungen.
Vor, in der Pause und nach der Aufführung sorgen Restaurant und Genussmeile dafür, dass auch Speis und Trank nicht zu kurz kommen. Auf die hervorragenden Weine aus dem Burgenland brauche ich ja wohl nicht hinzuweisen, aber auch wer Aperol, Bier oder alkoholfreies mag ist gut aufgehoben und bei den Speisen reicht der Bogen von Leberkäsesemmel und Würstel bis zu Zander und Crevetten. Vom Angebot des Restaurants Meggyes ganz zu schweigen, wo Küchenchef Bernd Tilscher Abendländisches und Morgenländisches zu außergewöhnlichen Schmankerl mit pannonischen Einflüssen vereint.
Es zahlt sich also aus wieder einmal ins Burgenland nach Mörbisch zu einem kulturellen und kulinarischen Erlebnis zu kommen.
Weitere Informationen über die Seefestspiele Mörbisch, Termine, Besetzung und Ticketverkauf findet ihr unter https://www.seefestspiele-moerbisch.at/
Zweiter Tipp: Am besten gleich ein paar Tage am See anhängen.
Infos und Buchung der Führungen, sowie Auswahl und Buchung von Übernachtungspaketen sind ebenfalls auf https://www.seefestspiele-moerbisch.at/ zu finden.
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